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Interview mit Oscar Diaz, CEO Swiss Karate Federation seit August 2022

Vergangenen August hat Oscar Diaz die Geschäftsleitung der Swiss Karate Federation übernommen. Er führt die Zentralen Dienste sowie den Chef Leistungssport direkt und stellt die Koordination zwischen den verschiedenen Departementen und Kommissionen sicher. In der Schweizer Karateszene war er für viele ein bekanntes Gesicht, ist er doch der Kampfsportart seit seiner Studienzeit verfallen. Als Dan-Träger, J+S- Leiter und Schiedsrichter kennt Oscar die Sportart aus verschiedenen Perspektiven. Der Betriebsökonom war zuletzt als kaufmännischer Leiter eines Garagenbetriebs tätig. Wir haben ihm einige Fragen zu seiner neuen Tätigkeit gestellt.

Ein kurzes Fazit der ersten zwei Monate als CEO Swiss Karate Federation?

Ich fühlte mich von Anfang an sehr willkommen und den Kontakt mit dem Vorstand empfand ich als äusserst angenehm. Ich merke, dass die Erwartungen gross sind. Zugleich spüre ich aber auch das Vorhandensein des Bewusstseins darüber, dass die Erfüllung der verschiedenen Aufgaben und Zielsetzungen eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt und schrittweise Entwicklungen erfordert.

Von welchen Aufgaben und Zielsetzungen sprichst du konkret?

In der aktuellen Zeit vieler – auch personeller – Veränderungen im Verband gilt es das Wir- Gefühl aufrechtzuerhalten und weiter zu stärken. Das Vertrauen in neue Personen muss aufgebaut werden, gleichzeitig muss jenen Personen das Vertrauen auch gezeigt werden. Wo es Veränderungen gibt, entstehen neue Strömungen – oft in Gegenrichtung zu ursprünglichen Ideen. Mein Ziel ist, weiterzuführen, was sich bewährt hat, und die Leute abzuholen für das, was neu gemacht werden muss.

Weiter ist im Verband ist ein grosses Verlangen nach Professionalisierung spürbar. Professionalisierung geht Hand in Hand mit Kosten. Eine genaue Budgetierung wird Aufschluss geben darüber, ob sich die Möglichkeiten mit den Bedürfnissen decken. Die Möglichkeiten, welche bestimmend sind für den Professionalisierungsgrad der Verbandsstruktur, sind zudem an den sportlichen Erfolg unserer Athletinnen und Athleten gebunden. Die Umsetzung greift also tiefer und erfordert Massnahmen auf verschiedenen Ebenen.

Eine weitere Herausforderung, die einhergeht mit dem Wunsch nach Professionalisierung, ist die Zentralisierung des Verbandes, insbesondere im IT-Bereich. Ablagen waren bisher dezentral organisiert, eine einheitliche IT existierte nicht. Entsprechend funktionierte auch die Zusammenarbeit dezentral. Auf dem Weg zur Volldigitalisierung überspringen wir so manchen Zwischenschritt in der Entwicklung. Neben der Kostenfrage, die dadurch aufgeworfen wird, müssen alle Beteiligten mit der hohen Pace umgehen können – hier müssen wir eine Lösung finden, die für alle funktioniert, denn die Zusammenarbeit soll gestärkt, nicht erschwert werden.

Viele Herausforderungen, denen du dich stellst. Wo hast du frühere Herausforderungen gemeistert?

Ich absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und studierte nach Lehrabschluss Betriebsökonomie an der HF in Baden. Nach meinem Abschluss war ich in diversen Kaderpositionen tätig – zuerst im Bereich Spedition und Logistik, später dann im Key Account Management und im Dienstleistungsbereich. Zuletzt war ich kaufmännischer Leiter in einem Garagenbetrieb.

Von der Auto- in die Sportbranche – was reizt dich besonders an deiner Tätigkeit?

Ich mag die operative Tätigkeit und bringe Hands-on Mentalität mit. Durch die Verbandsstrukturen liegt das Daily Business in meiner Verantwortung, die ökonomische Planung und die Umsetzungen. Die anderen Verbände sehe ich als Gradmesser und Sparringpartner – neue Türen und Kontakte eröffnen sich. Diese Dynamik mag ich sehr und ich freue mich, in einem Umfeld zu arbeiten, wo ich mich so wunderbar zu Hause fühle.

Wie beschreibst du deine Führungsphilosophie?

Bei mir herrscht Open Door Policy. Die Teammitglieder kennen ihre Aufgaben und ich setze auf Eigenverantwortung. Wenn ein Problem aufkommt – egal wo der Schuh drückt – ist meine Tür offen – und meine Ohren auch.

Was reizt dich so besonders am Karate?

Seit rund 30 Jahren bin ich in der Karateszene unterwegs. Angefangen habe ich während der KV-Lehre. Mein Klassenkamerad, der in der Karateschule Bushido Baden trainierte – wie Marc Keller von der Budo-Sport AG übrigens auch – nahm mich in ein Training mit, und da hat mich das Karatefieber erwischt. Mir gefällt das Sorgfältige, werteorientierte, konzentrierte Kämpfen. Ich hatte nie grosse Ambitionen, durfte aber Turniere auf nationaler Ebene bestreiten und genoss, dass die Karateszene eine grosse Familie ist. Auch später noch, als ich nicht mehr selbst kämpfte, aber als Schiedsrichter tätig war. Im Karate fühlte ich mich immer willkommen und durch das Karate haben sich viele starke Freundschaften entwickelt.

Wie nimmst du die Zusammenarbeit mit Budo-Sport AG Bern wahr?

Die Zusammenarbeit ist äusserst angenehm und fruchtbar. Marc und ich kennen uns seit bald 30 Jahren und ich schätze, dass er für die Sache mit voller Leidenschaft dabei ist. Budo-Sport AG ist mehr als nur ein Ausrüster – das Team ist äusserst engagiert, kommt an Turniere und ist mit Leidenschaft dabei, das spürt man. Was ich ausserdem eine richtig coole Sache finde: Budo- Sport AG führt eine Fan-Edition, welche angelehnt ist an das Outfit der Nationalmannschaft. So können sich begeisterte Sportler fürs Training einkleiden und mitreisende Fans haben die Möglichkeit, sich in den Zuschauerrängen als Fans erkennbar zu machen.

Ein abschliessendes Wort mit Sicht auf die kommende Zeit?

Wir sind sehr guter Dinge und auf gutem Weg. Es gibt viel zu tun – packen wir’s an!